ESA/Webb, NASA, CSA, M. Barlow (UCL), N. Cox (ACRI-ST), R. Wesson (Cardiff University)
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Fußball, Ameise und Zitrone am Nachthimmel

Aufmacherbild: Der Ringnebel ist quasi der Prototyp unter den planetarischen Nebel und bietet eine faszinierende Farbenpracht. Aber es gibt noch kuriosere Nebel da draußen...
 
Bild: ESA/Webb, NASA, CSA, M. Barlow (UCL), N. Cox (ACRI-ST), R. Wesson (Cardiff University)

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Wenn ein Stern sein Leben beendet und vom Roten Riesen zum Weißen Zwerg wird, dann tritt er meist mit einem Spektakel von der Himmelsbühne ab. Kleinere Sterne tun dies nicht mit einem Riesenknall, sondern mit einem Kaleidoskop von Farben und Formen: Die dabei ausgestoßene Materie kann manchmal sehr kuriose Gestalten annehmen – dabei sind der menschlichen Fantasie bei der Bezeichnung kaum Grenzen gesetzt.

Einige Namen haben sich etabliert und passen gut zu dem Eindruck, der sich im Teleskop bietet. Auch Weltraumteleskope wie Hubble haben diese atemberaubenden Himmelsobjekte auf dem Kieker. In dieser kleinen Galerie zeigen wir eine kleine Auswahl der faszinierendsten Nebel...

Ein kurioser Ausflug in die Welt der Nebel

Howard Bond (Space Telescope Science Institute), Robin Ciardullo (Pennsylvania State University) and NASA

1997 schoss Hubble dieses Falschfarbenbild von IC 3568. Das Team fühlte sich sofort an eine Zitronenscheibe erinnert: Seitdem trägt der planetarische Nebel im englischen Sprachgebrauch den Namen Lemon Slice Nebula, auch wenn er im Teleskop nicht so schön gelb leuchtet. Trotzdem erkennt man mit dem menschlichen Auge die verblüffende Symmetrie: Mit seiner fast perfekten Kugelgestalt zählt er damit zu den einfachsten, aber auch schönsten planetarischen Nebeln.

Bild: Howard Bond (Space Telescope Science Institute), Robin Ciardullo (Pennsylvania State University) and NASA

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NASA, ESA, B. Balick (University of Washington), M. Guerrero (Instituto de Astrofísica de Andalucía), and G. Ramos-Larios (Universidad de Guadalajara)

So schnell kann’s gehen: Der sterbende Stern auf diesem Bild war bereits vor den 1970ern untersucht worden, aber erst kurz darauf wurde sein planetarischer Nebel entdeckt. Er gilt seither als jüngster bekannter planetarischer Nebel. Das macht ihn zu einem interessanten Forschungsobjekt – umso mehr, da seine Leuchtkraft innerhalb von 20 Jahren rapide abgenommen hat: eine ausgesprochene Seltenheit! Weil Henize 3-1357 zunächst an einen Stechrochen erinnerte, trägt er auch die englische Bezeichnung Stingray-Nebel. Als solcher ist heute kaum noch zu erkennen.

Bild: NASA, ESA, B. Balick (University of Washington), M. Guerrero (Instituto de Astrofísica de Andalucía), and G. Ramos-Larios (Universidad de Guadalajara)

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International Gemini Observatory/AURA

Im Jahre 2011 entdeckte der österreichische Hobbyastronom Matthias Kronberger im Sternbild Leier einen planetarischen Nebel, der seitdem im nach ihm benannten Katalog unter der Nummer 61 geführt wird. Beliebt ist aber auch die Bezeichnung Soccer Ball Nebula – wegen seiner Ähnlichkeit mit einem Fußball. Der Vorläufer gilt als PG1159-Stern, einer Stufe zwischen Rotem Riesen und Weißem Zwerg.

Bild: International Gemini Observatory/AURA

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ESA/Hubble & NASA

Selten genug kann man die nur kurz währende Vorstufe eines planetarischen Nebels sehen: Diese läuft auch unter dem Namen „protoplanetarischer Nebel“ und markiert zugleich den Übergang eines Sterns zum Weißen Zwerg. Bei „Minkowskis Fußabdruck“ schleudert ein solcher sterbender Stern Materie zu beiden Seiten in den Weltraum. Sternenwinde formen das Gas zu dieser interessanten Form. M 1-92 erbte seinen Zweitnamen von Rudolph Minkowski, der ihn 1946 in seinen Katalog aufnahm.

Bild: ESA/Hubble & NASA

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ESA/Hubble & NASA, K. Noll

Wie eine Halskette funkelt der planetarische Nebel PN G054.2-03.4 im Sternbild Pfeil. Vor etwa 25.000 Jahren blähte sich hier ein Riesenstern auf und verschlang damit seinen kleineren Begleitstern. Dieser rotiert nun innerhalb der gemeinsamen Hülle weiter – in Folge entstand ein Ring aus herausgeschleudertem Gas. Die „Diamanten“ um den Ring sind besonders dichte Gasklumpen.

Bild: ESA/Hubble & NASA, K. Noll

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ESA/Hubble & NASA. Acknowledgement: Judy Schmidt

Auch OH 231.84 +4.22 steht kurz davor, ein planetarischer Nebel zu werden. Seine Form erinnert an einen Flaschenkürbis, so dass sich im englischen Sprachraum die Bezeichnung Calabash Nebula eingebürgert hat. Auffällig sind auch die großen Mengen an Schwefel, die ihm den Alternativnamen Rotten Egg Nebula eingebracht haben – zu Deutsch manchmal auch Gammelei-Nebel.

Bild: ESA/Hubble & NASA. Acknowledgement: Judy Schmidt

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NASA, ESA and the Hubble Heritage Team (STScI/AURA)

Dieser junge planetarische Nebel heißt nach seinem Entdecker eigentlich Menzel 3. Seine Form verlieh ihm aber die Bezeichnung Ameisennebel. Donald Howard Menzel hatte ihn 1922 in seinen Katalog aufgenommen.

Bild: NASA, ESA and the Hubble Heritage Team (STScI/AURA)

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NASA, ESA, and J. Kastner (RIT)

Für NGC 7027 gibt es eine Vielzahl von Bezeichnungen, denn seine atemberaubende Gestalt regt die Fantasie an: Manche sehen darin einen fliegenden Teppich (Magic Carpet Nebula), andere erkennen in dem planetarischen Nebel eine farbenfrohe Schildwanze (Jewel Bug Nebula). Auch mit einem Gummibärchen wurde das Objekt bereits verglichen. Die komplexe Struktur könnte durch die Wechselwirkung der beiden Komponenten eines Doppelsterns entstanden sein – wie genau, das wird derzeit noch erforscht.

Bild: NASA, ESA, and J. Kastner (RIT)

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Die Physik hinter den Fotos

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